News

Erste griechische Reederei ändert Schiffsrouten zum Schutz der Wale

15. August 2024

Im östlichen Mittelmeer, vor allem im Hellenischen Graben, leben  nur noch weniger als 200 Pottwale. Diese kleine Walpopulation wird durch den Schiffsverkehr existenziell bedroht. Die Kollision mit einem Schiff ist eine der Haupttodesursachen für die Tiere. Vor diesem Hintergrund ist ermutigend, dass immer mehr Vertreter der Schifffahrtsindustrie ihre Verantwortung wahrnehmen und ihre Schiffsrouten aus dem Kerngebiet der Wale heraus verlegen. Auch die griechische Arcadia Shipmanagement hat dies soeben getan.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass über 50 Prozent der Wale, die in der Gegend des Hellenischen Grabens stranden, von einem Schiff gerammt wurden. Untersuchungen in anderen Gebieten ergaben, dass auf jeden Wal, der nach einem Zusammenstoss tödlich verletzt aufgefunden wurde, zwanzig Wale kommen können, die dasselbe Schicksal erleiden, aber unentdeckt bleiben.

Arcadia Shipmanagement ändert Routen, um nicht mit Walen zu kollidieren

Dass die griechische Reederei Arcadia Shipmanagement beschlossen hat, ihre Schiffe umzuleiten, ist ein grosser Erfolg im Bemühen, das Überleben der Pottwale im Mittelmeer zu sichern. Es ist die erste griechische Reederei, die eine solche Entscheidung getroffen hat. Sie tat es als Reaktion auf den Vorstoss einer NGO-Koalition bestehend aus IFAW, OceanCare, Pelagos Cetacean Research Institute und WWF Griechenland, die auf die Not der Pottwale vor der Westküste Griechenlands aufmerksam gemacht haben.

Kapitän Dimitrios Mattheou, CEO von Arcadia Shipmanagement, kommentierte den Entscheid des Unternehmens: „Wir setzen uns intensiv für nachhaltige und verantwortungsvolle Schifffahrtspraktiken ein. Die Entscheidung, unsere Schiffe so umzuleiten, dass sie das Gebiet des Hellenischen Grabens meiden, ist Ausdruck unseres Engagements für den Schutz der Meeresfauna und -flora sowie der bedrohten Pottwal-Population. Jeder Wal, der durch die Kollision mit einem Schiff stirbt, ist ein Wal zu viel. Mit diesem Schritt wollen wir innerhalb der Schifffahrtsindustrie ein Exempel statuieren und zu den weltweiten Bemühungen im Meeresschutz beitragen.“

„Wir freuen uns enorm über die Entscheidung von Arcadia Shipmanagement, proaktiv Massnahmen zu ergreifen, um das Risiko eines Zusammenstosses ihrer Schiffe mit gefährdeten Pottwalen im Hellenischen Graben deutlich zu verringern. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Artenschutz. Wir hoffen, dass weitere Unternehmen dem Beispiel folgen und sich dazu verpflichten werden, im Hellenischen Graben den Kernlebensraum der Pottwale zu umfahren“, äussert sich Nicolas Entrup, Leiter Internationale Zusammenarbeit bei OceanCare, Mitglied der NGO-Koalition.

Immer mehr Reedereien übernehmen Verantwortung im Walschutz

Arcadia Shipmanagement schliesst sich mehreren internationalen Schifffahrtsunternehmen an, die sich bereits freiwillig zu Massnahmen für den Walschutz verpflichtet haben. Griechenland ist eine der weltweit grössten Schiffseigner-Nationen und mit Arcadia hat sich ein Mitglied der griechischen Schifffahrtsindustrie zu konkreten Massnahmen im Schutz der einheimischen Pottwale verpflichtet.

Arcadia ist sehr an den Umwelt- und Sozialfragen interessiert, die sich im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit ergeben. Das Unternehmen beschäftigt sich insbesondere mit dem ökologischen ‘Fussabdruck’, den die Schiffe der Flotte hinterlassen und ist diesbezüglich bestrebt, mit den Vertretern der internationalen Schifffahrt vertrauensvolle und tragfähige Beziehungen aufzubauen.

Die NGO-Koalition, die hinsichtlich des Risikos von Kollisionen von Schiffen mit Walen mit der Schifffahrtsindustrie zusammenarbeitet, besteht aus dem International Fund for Animal Welfare (IFAW), OceanCare, dem Pelagos Cetacean Research Institute und dem WWF Griechenland mit Unterstützung des WWF-Netzwerks.